"...Se krieje us nit kaputt"
"...Se krieje us nit kaputt" war das Motto einer illegalen Karnevalszeitung, die 1936 in Wuppertal kursierte. Es spielt auf die trotzig-optimistische Grundhaltung der Menschen im Widerstand an, die in den ersten drei Jahren faschistischen Terrors schwere Schläge einstecken mußten. Nach den Massenverhaftungen in Wuppertal 1935 kämpften viele mit dem Mut der Verzweiflung. Andere Gegnerinnen des Regimes blieben trotz ihrer Verfolgung zuversichtlich. Sie waren - das zeigen ihre Lebensgeschichten - schon lange vor der Machtergreifung der Nazis Bespitzelung, Unterdrückung und Hetzkampagnen ausgesetzt - ob als Gewerkschafterinnen, Kommunistinnen oder Anarchistinnen. Wie sehr die Nationalsozialisten jedoch die Verfolgung ihrer politischen Gegner in den perfektionierten Terror steigern sollten, konnten auch weitsichtige Zeitgenossinnen nicht ahnen.
Die vorgestellten Gruppen und Einzelbiographien beschreiben den mutigen, ideenreichen und manchmal verzweifelten Kampf Wuppertaler Frauen und Männer gegen den Faschismus. Sie handeln aber auch von den Motiven und Hoffnungen, die diesen Menschen den Mut gaben, sich zu wehren. Die Autorinnen der Beiträge haben sich in Archiven, aber auch in Gesprächen mit Zeitzeuginnen den Lebensgeschichten ihrer Protagonistinnen genähert. Die so entstandenen Biographien zeigen ein schillerndes Bild der linken demokratischen (Arbeiter-)Kultur in Wuppertal vor 1933 und ihres bewundernswerten Widerstands gegen ein unmenschliches System.
Didot Verlag, ISBN 3-9804014-2-1